Die Riesling-Traube findet sich in allen deutschen Weinanbaugebieten und nimmt eine Rebfläche von fast 23.000 Hektar ein. Somit hat der Riesling den Müller-Thurgau innerhalb der letzten zwanzig Jahre wieder von Platz eins der deutschen Rebsortenliste verdrängt. 45% des weltweit angebauten Rieslings stehen in Deutschland. Somit ist Deutschland definitiv das bedeutendste Rieslingland der Welt. Keine andere Rebsorte repräsentiert die deutsche Weinkultur so wie diese.
Ein wenig Geschichte
Schon im 15. Jahrhundert gibt es erste Aufzeichnungen über den Riesling an der Mosel und im Rheingau. Vermutlich stammt er von diversen Wildreben ab, was sein Wuchs, die Größe der Beeren, die lange Reifezeit und seine Frostfestigkeit verraten. Ab dem 17. Jahrhundert zählte er dann zu den staatlich empfohlenen Rebsorten und war auch schon in Rheinhessen, der Pfalz und weiteren Weinbaugebieten vertreten. Woher der Name „Riesling“ stammt ist unklar. Es wird dabei an unterschiedlichen Wortstämmen herum gerätselt: verrieseln, reißende Säure, edles Reis…
Anbaugebiete in Deutschland
Die wichtigsten deutschen Anbaugebiete sind das Rheingau, wo fast 80% der Rebfläche mit dieser Traube bestockt sind, die Mosel, an der sich die Winzer als Rieslingspezialisten verstehen, die Pfalz mit 5600 Hektar und Rheinhessen.
Rebsortenmerkmale
Wie schon erwähnt, ist der Riesling eine langsam reifende Rebsorte, deren Markenzeichen eine betont fruchtige Säure im Wein ist. Er ist besonders geeignet für nördliche Anbaugebiete, da er dort die Möglichkeit hat seine Vollreife im Herbst zu erreichen. Dagegen sind die Ansprüche dieser Rebe an den Untergrund sehr gering. Die besten Bedingungen findet die Rieslingtraube eigentlich an steinigen Steillagen in klimatisch gemäßigten Flusstälern, wie an der Mosel.
Ausbau von Rieslingweinen
Ein Riesling kann jede nur erdenkliche Qualitätsstufe und viele Geschmacksrichtungen aufweisen. So gibt es sowohl ganz einfache, alltägliche Standardweine, aber auch hoch prämierte Prädikatsweine. Normalerweise sind die Weine blassgelb, bis leicht grünlich. Eine fruchtige Nase voller Pfirsich und Apfel ist typische für einen Riesling. Und das Markenzeichen ist dann eben die rassige Säure, und je nach Untergrund auch eine starke Mineralität.
Riesling sollte eigentlich frühestens ein Jahr nach der Ernte getrunken werden, erreichen ihren Höhepunkt häufig aber später. Spitzenweine aus Riesling, die auch international zu den besten deutschen Weinen zählen, sind so gut wie unbegrenzt haltbar.